StudioKopfhörer
Die 7 Besten Einsteiger Studiokopfhörer für Homerecorder
Amtliche Studiokopfhörer gehören zu jeder Recording-Basisausstattung, sei es zum Abhören bei Aufnahmen oder als Alternative zu deinen Studiomonitoren.
Doch welches Modell passt am besten zu deinen Anforderungen sowie ins abgesteckte Budget?
Im folgenden Vergleichstest haben wir fünf der besten und beliebtesten Studiokopfhörer zusammengestellt und zeigen darin die Vorzüge der verschiedenen Modelle – inklusive Spezial-Tipp für ein sechstes Extra-Modell.
Die besten Studio-Kopfhörer:
Studiokopfhörer Vergleichstabelle
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Diese Fragen solltest du vor dem Studiokopfhörer-Kauf beantworten
Wofür soll der Kopfhörer hauptsächlich genutzt werden?
Als Erstes musst Du Dir die Frage beantworten, für welchen Einsatzzweck die Kopfhörer benötigt werden. Sprich: Soll der Studiokopfhörer als Ergänzung zu Studiomonitoren zum Abmischen verwendet werden oder in erster Linie zum Abhören des Playbacks bei Aufnahmen dienen?
Danach richtet sich, welche Gehäusebauform und Klangeigenschaften infrage kommen.
Was ist der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Kopfhörern?
Zunächst ist die Bauform das wohl wichtigste Auswahlkriterium.
So liefert zum Beispiel ein offenes Konzept einen natürlicheren Klang, was für die Abmischung von Vorteil ist. Zum Abhören bei Aufnahmen eignen sich jedoch offene Modelle kaum, da jede Menge Wiedergabeschall von innen nach außen durchgelassen wird - und umgekehrt.
Unerwünschter Kopfhörerschall würde dann vom Mikrofon mit aufgenommen und die Aufnahmen ruinieren. Geschlossene Kopfhörer hingegen verringern dergleichen auf ein gerüttelt Mindestmaß.
Was ist Ohm und was macht das für einen Unterschied bei Kopfhörern?
Ein zweiter, wichtiger Aspekt beim Kopfhörerkauf ist der Eingangswiderstand. Damit ein Studiokopfhörer elektrisch optimal mit dem angeschlossenen Kopfhörer-Verstärker harmonieren kann, sollten Ein- und Ausgangswiderstand beider Geräte möglichst zu einander passen. Aus diesem Grund werden von manchen Modelle verschiedene Ohm-Ausführungen angeboten, um dank bestmöglichem Leistungsfluss einen bestmöglichen Klang zu gewährleisten.
Wie hoch ist dein Budget?
Studio Equipment ist nichts, was man einfach mal so kauft. Selbstverständlich ist das Budget eine der mit entscheidenden Frage bei der Auswahl des perfekten Studiokopfhörers.
Grundsätzlich gilt: Etwas mehr als 100,- Euro müssen für ein Modell auf qualitativem und klanglichem Studio-Niveau auf jeden Fall investiert werden.
Sprich: Je teurer ein Kopfhörermodell ist, desto hochwertiger sind seine Treiber und die sollten im Studioeinsatz schon einen gewissen Qualitätsstandard einhalten. Daneben können zudem spezielle Extras, wie verstärkte Abschottung nach außen, separate Lautstärkeregelung oder zusätzliche Klangoptionen für einen Preisaufschlag sorgen.
Studiokopfhörer: Die Top 7 Modelle
Beyerdynamic DT-770
Der altbewährte Klassiker unter den geschlossenen Studio-Kopfhörern.
Bereits seit den 1980er wird er gebaut und ist als einziger in unserem Testvergleich in verschiedenen Ohm-Ausführungen erhältlich. Mit 32, 80 und 250 Ohm sind gleich drei Varianten zu haben, mit denen sich alle möglichen Verstärker-Konstellationen abdecken lassen.
Daneben gibt es mit der M-Version noch ein Spezialmodell, welches über eine extra starke Außenabschottung verfügt und somit speziell auf die Bedürfnisse von Schlagzeugern oder FOH-Mixern abgestimmt ist.
Klanglich zeichnet sich der Beyerdynamic durch sehr ausgewogenen Klang, gerade in den oberen Mitten und Höhen aus, sowie durch schön volle Bässe.
PS: Wer sich für den DT-770 interessiert, sollte auch mal die neue Generation Beyerdynamic DT-700 ProX in Erwägung ziehen.
Sennheiser HD-25
Die Allzweckwaffe unter den Kopfhörern. Nicht nur im Studio, sondern auch Live gerne genutzt.
Mit dem geschlossenen, ohraufliegenden Sennheiser HD-25 haben wir einen weiteren Kopfhörer-Klassiker im Boot. Dieser ist nicht nur im Studio, sondern auch speziell im Broadcasting-Bereich sowie bei DJs äußerst beliebt.
Der Grund: Durch eine effektive Kombi aus dichter Polsterung und einem relativ hohen Anpressdruck hält er besonders wirkungsvoll Außenschall fern. Zwar mindert das etwas den Tragekomfort. Doch für jegliches Aufnahme-Monitoring ist so etwaiges Übersprechen durch den Kopfhörer selbst minimiert.
Außerdem sorgen gerade auch beim Auflegen oder Drum-Recording seine schön druckvollen Bässe und Mitten für zusätzliche Abhör-Verständlichkeit.
Dem nicht genug, hat der HD-25 gegenüber seinen Mitbewerbern in einem Punkt auf jeden Fall die Nase vorn, denn wirklich jedes Teil an diesem Studiokopfhörer lässt sich problemlos austauschen.
Last, but not least ist er mit gerade einmal 148 g (ohne Kabel) das leichteste Modell in unserem Testvergleich.
AKG K-712 Pro
Dieser offene Studiokopfhörer ist ein idealer Begleiter, wenn Du eine Abhör-Alternative zu Deinen Studio Monitoren suchst, mit der sich darüber hinaus wunderbar Musik hören lässt.
Das detailliert offene sowie ausgewogene Klangbild bietet beste Unterstützung bei der Abmischung.
Ein selbst einstellendes Kopfband sowie die weiche Polsterung sorgen für besten Tragekomfort auch bei längeren Mix-Sessions.
Praktisch: Das Anschlusskabel kann per Buchse am linken Hörer blitzschnell ausgetauscht werden.
Für alle Bedürfnisse liegt zudem neben einem herkömmlichen, geraden Kabel auch ein gewundenes Spiralkabel bei.
Sony MDR 7506
Der Recording-Klassiker. Die geschlossene Bauart macht bei der Abschirmung eine Top Figur.
Dieser geschlossene Studiokopfhörer ist ein idealer Begleiter, wenn Du eine Abhör-Alternative zu Deinen Studio Monitoren suchst, mit der sich darüber hinaus wunderbar Musik hören lässt.
Das detailliert offene sowie ausgewogene Klangbild bietet beste Unterstützung bei der Abmischung.
Ein selbst einstellendes Kopfband sowie die weiche Polsterung sorgen für besten Tragekomfort auch bei längeren Mix-Sessions.
Praktisch: Das Anschlusskabel kann per Buchse am linken Hörer blitzschnell ausgetauscht werden.
Für alle Bedürfnisse liegt zudem neben einem herkömmlichen, geraden Kabel auch ein gewundenes Spiralkabel bei.
Audio Technica ATH-M50 X
Audio Technica präsentiert uns mit dem ATH-M50 X ihr geschlossenes Mittelklasse-Modell der ATH-Reihe.
Praktisch: Dank einklappbaren Hörern kann es rasch zu einem kompakten Paketlein zusammengefaltet werden und lässt sich so leichter transportieren. Das prädestiniert ihn nicht nur für´s Studio, sondern auch für den DJ-Einsatz. Zudem ist auch das Kabel absteckbar, was den Austausch gegen ein zweites beiliegendes Kabel in Spiralform ermöglicht und seinen Teil zur Portabilität beiträgt.
Abgerundet wird das Ganze schließlich durch das coole Design und dadurch, dass der ATH-M50 X neben obligatorischem schwarz auch in stylischem weiß erhältlich ist. Somit passt er gerade auch in modern gestalteten Studio-Umgebungen oder im Club besonders gut ins Bild.
Superlux HD-681
Speziell für kleine Budgets empfiehlt sich der halb offene Superlux HD 681 als preiswerte Abhör-Lösung.
Mit 230 Gramm Gewicht ist er vor allem für lange Aufnahme-Sessions ein optimal leichter Abhör-Kumpel. Zusammen mit selbst einstellendem Kopfband und ohrumschließenden Polstern ergibt sich so ein sehr guter Tragekomfort.
Aufgrund seiner halboffenen Bauweise bietet sich nicht nur ein Einsatz zum Abhören bei Aufnahmen als auch zur Mix-Kontrolle an. Zwar reicht er klanglich nicht an ungleich teurere Studiokopfhörer heran, sodass er sich im Mixing-Bereich lediglich für kurze Gegen-Checks empfiehlt.
Jedoch speziell als Monitoring-Lösung für Aufnahmen ist der HD 681 mit einem Kaufpreis von gerade einmal 19,90 Euro ein wahrer Preisleistungs-Geheimtipp.
Avatone Mixphones MP-1
Bei den geschlossenen Mixphones MP-1 aus dem Produkt-Portfolio von Avantone handelt es sich um ein ganz besonderes Kopfhörermodell, welches ein paar interessante Spezial-Features in petto hat.
Zum einen lässt sich das Eingangssignal zu Check-Zwecken auf Mono umschalten. Zum anderen kann eine spezielle, sogenannte Contured Mix-Charakteristik zugeschaltet werden.
Diese simuliert den Klang der legendären Avantone Mixcube-Monitore, der als zweite, zusätzliche Abhör-Option zum ausgewogenen, transparenten Klangbild zur Verfügung steht.
Ein abnehmbares, gerades Kabel sowie ein zusätzliches Austauschkabel in Spiralform komplettieren das Paket.
Wer einen detailreich klingenden Studiokopfhörer mit extra Mix-Check-Optionen sucht, sollte sich dieses ausgefallene Studiokopfhörer-Modell auf jeden Fall einmal näher anschauen.
Tipp: Mixing & Mastering im Homestudio mit Kopfhörern
Der Raum eines Homestudios stellt aufgrund der minderwertigen Raumakustik oft ein Problem dar. Um dies zu Umgehen hat Steven Slate Audio das VSX System entwickelt, wobei es sich um Kopfhörer gepaart mit einer intelligenten Raumemulations-Software handelt.
Es ist so möglich, durch Psychoakustische Tricks die Wahrnehmung des Hörers so zu manipulieren. In der Software kann man zwischen verschiedenen akustische optimierten Regieräumen, aber auch dem Auto wählen. Neue Technologie macht Mixing & Mastering im Homestudio stetig attraktiver.
7 Punkte, wie Du deine perfekten Studiokopfhörer auswählst:
Die Bauform bestimmt maßgeblich, ob ein Kopfhörer entweder gut zum Aufnahme-Monitoring (geschlossene Modelle) oder besser als alternative Abhöre beim Mixing (offene / halb offene Modelle) geeignet ist.
Wird ein (geschlossener) Kopfhörer zum Abhören in lauter Umgebung gesucht, wie zum Beispiel bei Schlagzeugaufnahmen, ist eine besonders starke Abdichtung nach außen entscheidend.
Offene Kopfhörer sollten zum Mixing nie alleine, sondern immer nur als Ergänzung zu Studio Monitoren eingesetzt werden.
Der Widerstand, also der für das jeweilige Kopfhörer-Modell angegebene Ohm-Wert sollte für den Betrieb mit Studio-üblichen, leistungsstarken Verstärkern oberhalb von 100 Ohm liegen, für kleine Consumer-Verstärker, wie Smartphone und Konsorten hingegen unterhalb 100 Ohm.
Werden Studiokopfhörer mit einer hohen Ohm-Zahl an einem entsprechend leistungsfähigen Verstärker betrieben, vermag dies das die maximal mögliche Klangqualität aus den verbauten Treibern herauszuholen.
Hast Du zwei oder drei Studiokopfhörer-Modell ausfindig gemacht, die zu Deinen Anforderungen passen, solltest Du diese in jedem Fall allesamt vor dem finalen Kauf ausprobieren und einem ausgiebigen Klangtest unterziehen.
Final kann im Zweifelsfall nur der Praxistest definitive Auskunft darüber geben, ob ein anvisierter Kopfhörer klanglich und in Sachen Tragekomfort Deinen Vorstellungen entspricht.
Kopfhörer Adapter Klinke Universal
Passende Adapter gibt es zum Aufstecken oder Schrauben. Klassisch von 3,5mm Klinke auf 6,5 mm.
Studiokopfhörer: Wichtige Anforderungen bei Recording, Mixing & Producing
Alles, was Du vor der Anschaffung zum Thema Kopfhörer wissen solltest, zeigen wir Dir im Folgenden anhand unserer fünf verschiedenen Vergleichsmodelle.
Im Test -Vergleich beleuchten wir anschließend verschiedene Aspekte, die Dir helfen, das richtige Modell für Deine Anforderungen und Bedürfnisse zu finden.
Geschlossen vs. Offen/Halboffen
Das wohl wichtigste Merkmal von Studiokopfhörern ist zunächst die Unterscheidung zwischen offener, halb offener und geschlossener Bauweise.
Jede Bauform hat ihre Vor- und Nachteile und eignet sich für einen ganz bestimmten Einsatzzweck am besten. Grundsätzlich gilt dabei die grobe Faustformel „je offener die Bauweise, desto offener und räumlicher ist der Klang“.
Offene Kopfhörer kommen gegenüber geschlossenen Systemen in den Bereichen Ausgewogenheit und Räumlichkeit klanglich etwas besser daher.
Der Grund: Perforationen in der Außenseite sowie eine durchlässigere Ohrpolsterung erlauben eine natürlichere Schallausbreitung über dem Ohr dank offenerer akustischer Verbindung und entsprechendem Abstrahlverhalten nach außen.
Die besagten, daraus resultierenden Klangvorteile prädestinieren offene wie auch halb offene Studiokopfhörer vor allem als zusätzliche Abmisch-Alternative zu Studio Monitoren.
Für die Eignung zum Abhören des Playbacks bei Aufnahmen schließt jedoch auf der anderen Seite ein entscheidender Nachteil die offene Bauart aus. Aufgrund der geringeren Isolierung dringt logischerweise auch einiges an Schall nach außen. Somit würde das nach außen dringende Playback-Signal vom Mikrofon mit aufgenommen und so mit auf den Aufnahmen landen.
Zu alledem käme es gerade bei Gesangsaufnahmen leicht zu Rückkopplungen, nämlich wenn der oder die Vokalist(in) den Kopf mit dem Kopfhörer darauf einmal zu nahe ans Mikro heran bewegt. Um also ungewolltes Übersprechen und plötzliches, unangenehmes Rückkopplungs-Pfeifen zu vermeiden, empfehlen sich zum Monitoring bei Aufnahmen am besten geschlossene Studiokopfhörer, die derartige Effekte vermeiden.
Darüber hinaus bieten solche Modelle einen weiteren Vorzug, da sie logischerweise gleichzeitig auch für Abschirmung gegen Schall von außen sorgen. Zum Abhören in lauten Umgebungen, wie bei Schlagzeug-Aufnahmen oder als DJ beim Auflegen im lauten Club bleibt das Kopfhörersignal somit stets gut hörbar.
Passende Modelle mit starker Schallisolation zur Außenwelt sind beispielsweise Sennheiser HD 25, Sony MDR 7510 oder das Spezialmodell Beyerdynamic DT 770 Pro M mit gegenüber seinen Geschwistern extra verstärkter Außenabschirmung.
Zu alledem kommt an dieser Stelle dann nochmals eine weitere Eigenschaft geschlossener Kopfhörer zum tragen, undzwar deren kräftigere Basswiedergabe, wie zum Beispiel beim Sennheiser HD 25. Gerade Schlagzeugern und DJs hilft diese abermals, dass sich das Playback-Signal so noch besser von lautem Umgebungsschall abhebt.
Geht es hingegen weniger laut zu, als bei der Aufnahme von Drums und Konsorten, wäre theoretisch auch ein halboffenes Modell als Monitoring-Lösung denkbar. Allerdings müsste dieses eine immer noch ausreichende Isolation gegen Übersprechungen mitbringen. Gerade in solchen Fällen sollte unbedingt ein direkter Klangvergleich zu einem ähnlichen Modell geschlossener, beziehungsweise offener Bauart angestellt werden.
So lässt sich zweifelsfrei feststellen, ob der favorisierte halb offene Kopfhörer nun näher an der geschlossenen oder an der offenen Bauform liegt und sich klanglich somit auch tatsächlich in der Praxis für beide Anwendungsgebiete eignet oder nicht.
Ergo können auch halboffene Systeme unter Umständen eine gewisse Kompromiss-Lösung sowohl für Mixing als auch Recording bieten. Wer jedoch wirklich perfekte Studiokopfhörer für Abmischung und Aufnahme-Monitoring sucht, wird nicht um zwei separate Einzelexemplare herum kommen, die jeweils für jeden einzelnen der beiden Einsatzzwecke maßgeschneidert sind.
Studiokopfhörer vs. Studiomonitore
Im Zusammenhang mit offenen Kopfhörern sei erwähnt, dass diese kein vollständiger Ersatz für Studio Monitore sind.
Christian Benner
Audio Engineer
Schallsignale aus Lautsprecherboxen, beziehungsweise Studio Monitoren, entsprechen einer natürlichen Schallausbreitung innerhalb geschlossener Räumlichkeiten. Bei Kopfhörern hingegen entfallen die vergleichsweise langen Ausbreitungswege im Raum und die damit verbundenen (psycho-)akustischen Effekte.
Gegenüber Studio Monitoren bringt das Fehlen dieser Phänomene dementsprechende Nachteile in der Mix-Beurteilung mit sich.
Schauen wir uns dazu den Weg der Schallwellen von den Studio Monitoren zu unseren Ohren genauer an. Bei der Schallausbreitung im Studio-Raum sowie durch den Umweg der Wellen um unseren Kopf und die Ohrmuscheln entstehen - anders als bei Kopfhörern - Reflexionen.
Diese sorgen beim Abmischen im Vergleich zu offenen Kopfhörern für eine nochmals natürlichere Wahrnehmung, insbesondere in puncto Stereobild.
Auch die Lautstärkebeurteilung von Einzelinstrumenten im Mix funktioniert auf diese Weise am besten. Zudem - und das ist in erster Linie für die räumliche Wahrnehmung entscheidend - erreichen die Schallwellen sowohl aus dem rechten als auch die aus dem linken Lautsprecher nicht exklusiv die Ohren, sondern als Mischung.
Bei Kopfhörern, wo der Schall aus rechtem und linkem Treiber getrennt voneinander und einzeln sowie sofort und ohne Verzögerung an jedes Ohr gelangen, entfallen entsprechende Zusatzinformationen für unser Gehirn.
Hingegen bei Studio Monitoren entstehen diese eben auf dem Weg durch den Raum von den weiter entfernt stehenden Lautsprecherboxen und erlauben unserem Gehirn eine viel genauere Einordnung.
So nehmen wir zum Beispiel eine Gesangsstimme nicht „mittig im Kopf“, wie bei Kopfhörern wahr, sondern als sogenannte Phantomschallquelle vor dem Kopf.
Komplette Anleitung zum nachmachen.
- Bauanleitung
- Materialliste
- Werkzeugliste
Auch lassen sich etwaige Phasenauslöschungen, die beim Abmischen entstehen auf Kopfhörern nur sehr schwer entdecken. Aus diesen Gründen sind offene Kopfhörer kein vollwertiger Ersatz für Studio Monitore und sollten nicht als alleinige Monitor-Lösung beim Abmischen zum Einsatz kommen.
Abmischen: Tipp
Mische nie exklusiv auf Studiokopfhörern allein ab, sondern verwende gleichzeitig immer auch Deine Studio Monitore. Der Kopfhörer sollte idealerweise lediglich als finale, zusätzliche Endkontrolle dienen.
Dabei sollte Deine Mischung zunächst grundsätzlich auch auf Studiokopfhörern gut klingen, wobei diese gerade im Hinblick auf Knackser, Artefakte oder andere Störgeräusche als wertvolle „Hör-Lupe“ dienen können.
Kurzum: Was auf Studio Monitoren amtlich abgemischt wurde, sollte in der Regel auch auf Kopfhörern optimal klingen. Wurde die Abmischung jedoch einzig auf Studiokopfhörern vorgenommen, klingt das Endprodukt mit Sicherheit auf Studio Monitoren nicht so gut, wie auf Kopfhörern.
On-und Over-Ear, Tragekomfort, Design & Co
Eine weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor ist der Tragekomfort.
Ausschlaggebend dafür ist vor allem, ob es sich um ein Modell mit ohrumschließenden oder ohraufliegenden Ohrpolstern handelt.
Klanglich macht es zunächst keinen wirklichen Unterschied, ob es sich nun um On-Ear- oder Over-Ear-Polster handelt, jedoch vielmehr in Sachen Komfort.
Sicherlich schließen eng anliegende On-Ears durch stärkeren Anpressdruck noch etwas besser nach außen ab. Doch manch einer wird das als zu viel des Guten empfinden und für längeren Kopfhörer-Einsatz Over-Ear-Muscheln bevorzugen.
Gerade offene Studiokopfhörer, die in the mix tendenziell länger getragen werden als geschlossene Modelle im Aufnahmeraum, sind in der Regel ohnehin mit ohrumschließenden Polstern ausgeführt.
Zudem schwitzt es sich darunter aufgrund besserer Belüftung gerade im Sommer nicht so stark, wie im Falle geschlossener Modelle. Letztlich spielt auch in puncto angenehmes Tragen die Studio-Praxis eine ausschlaggebende Rolle.
Tendenziell unbehaglich wirds - je nach individuellem Empfinden - ohnehin nur mit geschlossenen Systemen und die werden ohnehin nicht so lange getragen, wie solche in offener Ausführung. Zu guter Letzt ist auch das Gewicht eines Kopfhörers ein Teil der Komfort-Summe.
Logisch: Je schwerer, desto unbequemer kanns bei längerer Einsatzzeit werden. Allerdings fangen weiche Ohrpolster und ein gepolsterter Bügel, beziehungsweise zusätzliches Kopfband eine größere Masse in der Regel gut ab, sodass sich auch schwerere Modelle gut über längere Sessions hinweg tragen lassen.
Last, but not least sind auch das Design und dessen Harmonie mit der eigenen Studio-Gestaltung ein weiterer Wohlfühl-Faktor.
So ist beispielsweise der ohnehin bereits futuristisch-cool gestaltete Audio Technica ATH M50 X neben obligatorischem schwarz auch in stylischem weiß erhältlich. Gerade letzteres passt gut zu clean gestalteten Studio-Umgebungen. Wer hingegen auf einen eher retro angehauchtem Look steht, für den kommen auf design-technischer Seite eventuell die Avantone Mixphones in Betracht.
Technik: Widerstand alias Ohm-Wert und der passende Verstärker
Nachdem wir uns ein Bild der Basisfaktoren Bauform, Klang und Komfort gemacht haben, geht s nun an die verbaute Technik, genauer gesagt zu den Lautsprechern, den sogenannten Treibern.
Diese gibt es in unterschiedlichen Bauweisen, wie zum Beispiel Elektrodynamisch, Magnetostatisch oder Elektrostatisch. Was darunter im Einzelnen verstanden wird, haben die Kollegen von Delamar sehr gut zusammengefasst: Delamar Treiber
Da wie auch bei Studiomonitoren die elektrodynamische oder kurz dynamische die meist verwendete Bauart von Studiokopfhörern ist, beschränken wir uns in unserem Testvergleich der Einfachheit halber einzig auf dieselbe.
So funktioniert's:
Die Spule eines Elektromagneten ist mit einer Lautsprechermembran verbunden. Wird an ersteren die Wechselspannung eines Audiosignals angelegt, regt diese die im Magneten liegende Spule zum Schwingen an. Die Spule überträgt dann ihre Schwingungen auf die Membran, welche wiederum die Luftmoleküle in der direkten Umgebung in Bewegung versetzt, was schließlich das Tonsignal in Form von Schallwellen für unsere Ohren hörbar macht. Soweit, so gut.
Eine Möglichkeit diesen Prozess noch effektiver zu machen, ist die Treiber-Spule noch leichter zu machen. Je feiner also der Draht ist, mit der die Spule gewickelt wird, desto leichter kann letztere schwingen und desto präziser wird am Ende auch die Tonwiedergabe. Somit klingen derartige Treiber noch etwas besser, haben jedoch durch den dünneren Wicklungsdraht gleichzeitig einen höheren elektrischen Widerstand. Dieser ist bei jedem Studiokopfhörer in Ohm angegeben.
Genau an dieser Stelle liegt nun ein wichtiger Knackpunkt, denn je höher der Widerstand ist, desto leistungsfähiger muss auch der Verstärker sein, an dem der Kopfhörer betrieben wird.
Sprich: Der Amp muss genug Spannung liefern können, um den Eingangswiderstand der Kopfhörer überwinden und eine adäquate Wiedergabelautstärke erzielen zu können.
Wird hingegen ein hochohmiger Studiokopfhörer an ein allzu schwachbrüstiges Consumer-Gerät, wie Smartphones und Konsorten angeschlossen, fällt die maximale Wiedergabelautstärke nur mäßig bis leise aus.
Sprich: Der kleine Verstärker im Smartphone kann den verhältnismäßig hohen Ausgangsstrom nicht liefern, den sich die hochohmigen Treiber ziehen müssten, um mit adäquater Lautstärke zu tönen.
Kurzum: In diesem Fall ist bereits bei leisem bis mäßigem Lautstärkepegel Schluss. Wird hingegen ein Kopfhörermodell mit niedrigem Ohm-Wert verwendet, sieht die Lage ganz anders aus und das Drehen am Lautstärkeregler bringt endlich den gedachten Effekt.
Mehr OHM Braucht mehr Verstärkung
Ergo lässt sich folgende Faustformel festhalten: Für begrenzt leistungsstarke Verstärker, wie Smartphone und Konsorten eignen sich Studiokopfhörer mit Eingangswiderständen unterhalb 100 Ohm. Höher-ohmige Kopfhörer oberhalb von 100 Ohm benötigen hingegen leistungsfähige Verstärker, wie in einem amtlichen Monitor Controller, Audio Interface oder dedizierten Kopfhörerverstärker.
Wie das Ganze in der Praxis funktioniert, lässt sich besonders gut am Beispiel des Beyerdynamic DT-770 Pro veranschaulichen. Dieser ist zwecks bestmöglicher Anpassung an den Verstärker, mit dem er betrieben werden soll, in gleich drei verschiedenen Ohm-Ausführungen erhältlich.
Die mit 32 Ohm widerstandsärmste Variante eignet sich zunächst optimal für den Betrieb an leistungsschwachen Kleinverstärkern, wie bei Smartphone, iPod & Co.. Soll der DT-770 Pro hingegen vorrangig im Studio an Monitor-Controller oder Audio Interfaces eingesetzt werden, gleichzeitig jedoch auch mal am Handy seinen Dienst verrichten, empfiehlt sich hingegen die 80 Ohm-Variante.
Ist schließlich eine ausschließliche Nutzung an oben genannten Studio-Gerätschaften, in erster Linie mit besonders leistungsstarken Verstärkern angedacht, darf für optimale Klangergebnisse auch zur 250 Ohm-Ausführung gegriffen werden.
Gerade spezielle Kopfhörerverstärker können das klangliche Maximum aus hochohmigen Treibern herausholen, da sie explizit für diesen Zweck entwickelt werden. Wer also sein Abhör-Setup dahingehend perfektionieren möchte, findet hier passend zu hochohmigen Studiokopfhörern den passenden Kopfhörerverstärker: Thomann Kopfhörerverstärker
Daher mein Rat: Nur wenn der Regieraum wirklich entsprechend groß ist und der angedachte Extra-Wumms auch wirklich keine klanglich negativen Auswirkungen hat, macht es wirklich Sinn, sich Gedanken über eine extra Subwoofer-Erweiterung zu machen.
Qualitätsmerkmale auf den Punkt gebracht
Damit wir in der anschließenden Gegenüberstellung unserer Testkandidaten den Überblick behalten, werfen wir nun noch einmal einen Blick auf die wichtigsten Kriterien, auf die es bei der Kaufplanung in Sachen Studiokopfhörer ankommt.
Sprich: Welche Bauform bringt welche Effekte mit sich und welche Eignung für ein bestimmtes Anwendungsgebiet ergibt sich daraus? Wie gut ist bei einem geschlossenen Modell die Abschottung gegen Außenschall?
Worauf muss ich in puncto Eingangswiderstand, beziehungsweise Ohm-Zahl achten? Auf essentielle Fragen, wie diese geben Dir die folgenden Leitsätze kurze Antworten, mit denen Du im Handumdrehen den passenden Studiokopfhörer für Deine Bedürfnisse findest.
Fazit
Wer genau den passenden Studiokopfhörer für seine Bedürfnisse finden möchte, sollte zunächst einmal sämtliche Eckdaten genauer unter die Lupe nehmen. Diese verraten Dir bereits die wichtigsten Eignungspunkte für Deine grundsätzlichen Anforderungen.
Nachdem auf diese Weise zwei oder drei verschiedene Modelle als mögliche Kandidaten ausfindig gemacht worden sind, sollten diese jedoch vor dem Kauf immer zunächst praktisch ausprobiert und miteinander verglichen werden.
So findest Du mit Sicherheit den perfekten Studiokopfhörer für Aufnahme-Monitoring, Abmischung oder einfach nur zum Musik hören.
Noch mehr lernen:
- Thomann Online Ratgeber für Studiokopfhörer
- Die Geschichte von Studiolkopfhörern auf Wikipedia
- Weitere Studiolautsprecher für mehr Auswahl.
- Auf einen Blick: Studiokopfhörer Vergleichstabelle für den direkten Überblick (PDF)